Schulinterne Weiterbildung etwas anders

Eigentlich gingen das Schulpersonal davon aus, dass sie an der schulinternen Weiterbildung etwas zum Thema «Wirkungsvoll Sprechen» mit einer bewegten Pause machen würden. Es kam jedoch ganz anders. Aufgrund fehlender Kursleitung wurde die bewegte Pause vorgezogen. Die Lehrerinnen und Lehrer besammelten sich im Foyer der Rickenhalle und wurden sogleich in Teams eingeteilt. In den Gruppen galt es innerhalb von einer Stunde alle Posten zu bestreiten: Fröbelturm, Minigolf, Zielwerfen, Discgolf, Baumklotzstossen, Tannzapfenschiessen, Kegeln, Dart, Domino, Korbball, Reifenwurf, Murmelspicken, Leitergolf, Nageln. Die Stimmung war freudig und locker. Die erreichten Punkte wurden danach durch die Anzahl Gruppenteilnehmer verteilt.

Alle wechselten ins Rickensäli und setzen sich an die schön dekorierten Tische. Nun dämmerte es auch dem letztem, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Weit und breit keine Kursleitung. Die Schulleitung richtete ein paar Worte an das Schulteam. Sie blickte auf die Pandemie zurück, den Fernunterricht, die Schutzmassnahmen, repetitiven Tests, Schutzmasken, Notfallbetreuungen, die vielen Quarantänen und Isolationen. Nur dank dem Engagement aus dem Team konnten Engpässe und Ausfälle vermieden werden. Flexibel mussten die Lehrpersonen das Programm umstellen und sich immer wieder auf die neue Situation einlassen. Die Situation war für alle belastend, jedoch spürt die Volksschule einen grösser werdenden Druck von aussen. Die Erwartungen an die Schule und die Lehrpersonen sind enorm gestiegen. Neben einer allgemeinen Schulbildung sind überfachliche und soziale Kompetenzen am liebsten individuell und doch in der Norm zu fördern. In einer Klasse befinden sich Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche, Aufmerksamkeitsschwäche, Anderssprachigkeit, Sonderschulmassnahmen, Begabungen und Hochbegabungen. Die Aufzählung ist nicht abschliessend. Die Heterogenität und die unterschiedlichen Voraussetzungen haben stark zugenommen. Die Eltern nehmen Partei für ihr eigenes Kind und setzen es in den Mittelpunkt, jedoch geht bei der Diskussion meist vergessen, dass im Klassenrahmen eben noch 15-25 andere Kinder von einer bis zwei Lehrpersonen im Klassenrahmen unterstützt werden wollen. Der Lehrermangel beweist, immer weniger Lehrpersonen wollen sich dieser Belastung auf Dauer aussetzen. Die Schulleitung dankt dem Schulpersonal für ihre Bereitschaft auch in schwierigen Situationen eine Lösung zu finden und der Treue gegenüber den Schulen Menznau.